Początek treści

back...„Wir waren nur Kinder.” Die Gehenna der polnischen Kinder während und nach dem Zweiten Weltkrieg – die neueste Ausstellung des Museums der Polnischen Kinder – Opfer des Totalitarismus

„Im September 1943 wurde ich verhaftet. Ich war damals noch minderjährig, also wurde ich zusammen mit 50 anderen Mosiner Kindern in das Lager für Minderjährige in Lodz geschickt. Für mich war es eine erschütternde Erfahrung, die durch die Tatsache, dass meine Eltern mit den Schwestern am Tag zuvor verhaftet worden waren, noch verstärkt wurde. Ich erinnere mich, dass die Deutschen mich um 9.00 Uhr morgens abholten, uns in einer der Mosiner Säle versammelten und uns dann mit einem Lastwagen nach Posen und von dort nach Lodz brachten” – berichtete Kazimierz Cieślewicz, ein ehemaliger Häftling des Lagers an der ul. Przemysłowa. Dies ist eines der vielen Zitate, die auf den Schautafeln der jüngsten Ausstellung des Museums zu lesen sind. Die Vernissage der Ausstellung fand am 30. August dieses Jahres im Gebäude des Sejms der Republik Polen statt.

 

Die Eröffnung der Ausstellung fand im Vorfeld der Gedenkveranstaltungen zum neuen Gedenktag – dem Nationalen Tag der Polnischen Kriegskinder – statt, der am 10. September begangen wird, das heißt am Jahrestag der Massenverhaftungen von Kindern von Mitgliedern des polnischen Unabhängigkeitsuntergrunds in der großpolnischen Stadt Mosina durch die deutschen Besatzungsbehörden im Jahr 1943.

 

– Die Verhaftungen der Mosiner Kinder, denen ein Teil der Ausstellung gewidmet ist, sind ein Symbol für das Martyrium der wehrlosesten Opfer der Besatzung des Landes der Zweiten Polnischen Republik durch zwei totalitäre Imperien – das Deutsche Dritte Reich und die Sowjetunion. Ziel der Ausstellung ist es, die Besucher mit dem dramatischen Schicksal der Kinder vertraut zu machen, die deportiert wurden, Zwangsarbeit leisten mussten, inhaftiert waren, in Konzentrationslagern oder Gulags gefangen gehalten wurden und den Tod fanden– sagt Dr. Ireneusz Piotr Maj, der Direktor des Museums.

 

Weitere Ausstellungsschautafeln widmen sich unter anderem dem Schicksal der jungen Häftlinge des Lagers an der ul. Przemysłowa, den aus ihren Heimatdörfern und -städten vertriebenen und zur Germanisierung verschleppten Kindern, den zur Zwangsarbeit nach Deutschland geschickten Kinderarbeitern, den jüngsten Teilnehmern des Warschauer Aufstands, den tief in die UdSSR deportierten Kindern und den Nachkommen der „Verstoßenen Soldaten”.

 

Auf der Titelschautafel der Ausstellung befindet sich ein QR-Code, der zu einer Unterwebsite weiterleitet, auf der alle Ausstellungsschautafeln nebst Beschreibungen verfügbar sind.

 

Die Ausstellung wurde von der PGE Polska Grupa Energetyczna S.A. kofinanziert – einer Mäzenin des Museums der Polnischen Kinder – Opfer des Totalitarismus.