Die Konferenzen
Am 28. und 29. September dieses Jahres fand eine wissenschaftliche Konferenz mit dem Titel „Kindheit in Kriegszeiten. Polnische Kinder unter deutscher Besatzung in den Jahren 1939-1945” statt. Die Veranstaltung wurde vom Museum der Polnischen Kinder – Opfer des Totalitarismus und dem Łódzki Dom Kultury [dem Lodzer Haus der Kultur, Anm. d. Übers.] organisiert. Die wissenschaftliche Konferenz wurde durch den Krajowy Plan Odbudowy [den Nationalen Wiederaufbauplan, Anm. d. Übers.] unterstützt. Dies ist in der Geschichte des Museums bereits die zweite Veranstaltung dieser Art.
Das Schicksal der polnischen Kinder während des Zweiten Weltkriegs ist ein Thema, das immer noch erforscht und bekannt gemacht werden muss. Diesmal wurden diese Themen von sowohl polnischen als auch deutschen Historikern auf einer wissenschaftlichen Konferenz erörtert, die vom Museum der Polnischen Kinder – Opfer des Totalitarismus im Łódzki Dom Kultury organisiert wurde.
– Die Hauptthemen der diesjährigen wissenschaftlichen Konferenz waren: Germanisierung, Vertreibung, Zwangsarbeit im Dritten Reich und Konzentrationslager. All diese Themen wurden im Zusammenhang mit der Tragödie der polnischen Kinder unter der deutschen Besatzung aufgeworfen – erklärte Michał Hankiewicz, Germanist und Mitarbeiter des Museums.
Unter den Referenten der Konferenz fanden sich Vertreter der Polska Akademia Nauk [der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Anm. d. Übers.], der Universität in Wolverhampton sowie der Universität in Bayreuth, der Uniwersytet Łódzki [der Lodzer Universität, Anm. d. Übers.] und der Uniwersytet Komisji Edukacji Narodowej w Krakowie [der Pädagogischen Universität in Krakau, Anm. d. Übers.]. Auch die Mitarbeiter des Museums der Polnischen Kinder – Opfer des Totalitarismus stellten die Ergebnisse ihrer Forschungen vor.
– Das Thema Märtyrertum von polnischen Kindern im weitesten Sinne ist im Zusammenhang mit der Geschichte des Zweiten Weltkriegs immer noch ein Thema, das im allgemeinen historischen Bewusstsein nicht richtig reflektiert wird. In diesem Zusammenhang sind grundlegende Zahlen zu nennen: Von den mehr als 5,2 Mio. Bürgern der Zweiten Republik, die allein aufgrund der Taten des Dritten Reichs ihr Leben verloren, waren bis zu ca. 40 Prozent Kinder. Nimmt man zu dieser Zahl noch die Kinder hinzu, die durch den Krieg ihre Gesundheit verloren, zu Waisen oder Halbwaisen wurden und deren Familien ihrem gesamten Hab und Gut verlustig gingen, wird das Ausmaß der Opfer deutlich, die die jüngsten Bürger des polnischen Staates brachten. Die zweite wissenschaftliche Konferenz, die vom Museum der Polnischen Kinder – Opfer des Totalitarismus organisiert wurde, diente ausgerechnet dazu, diese Aspekte der Kriegsgeschichte näher zu bringen– sagte Dr. Ireneusz Piotr Maj, der Direktor des Museums der Polnischen Kinder – Opfer des Totalitarismus.
Darüber hinaus fanden im Rahmen der Konferenz zwei Autorentreffen statt. Die erste mit Margot Löhr, Psychologin und Autorin der zweibändigen Publikation „Die vergessenen Kinder von Zwangsarbeiterinnen in Hamburg, ermordet durch Vernachlässigung und Unterernährung”, die den Kindern von Zwangsarbeitern in Hamburg gewidmet ist. Das zweite Treffen wurde dagegen durch die Anwesenheit von Professor Johannes Dieter-Steinert, dem Mitautor der Publikation „Przemyslowa Concentration Camp: The Camp, The Children. The Trials”, geehrt und war der Geschichte des deutschen Lagers für polnische Kinder an der ul. Przemysłowa in Łódź gewidmet.
Die wissenschaftliche Konferenz wurde durch den Krajowy Plan Odbudowy unterstützt.