back...Vernissage der Ausstellung „Sie vertreiben und töten uns. Die Schicksale der Kinder von Zamojszczyzna zum 80. Jahrestag der Aktion Zamość“
„Einmal wurde ein kranker fünfjähriger Junge ins Krankenhaus gebracht. Seine Mutter war an seiner Seite. Er litt bereits Höllenqualen. Ich bemerkte, dass die Mutter sehr besorgt war, aber es war ihr peinlich zu sagen, dass das Kind nicht getauft worden war. Ich sehe mir das Kind an, es ist todkrank, kann aber nicht sterben. Ich nahm das Wasser, taufte es und das Kind starb wunderschön und friedlich", heißt es in den Erinnerungen von Schwester Stefania Fiodorczuk, die in den Kinderhorten für die Kinder von Zamojszczyzna tätig war. Viele ähnliche Berichte finden sich auf den Schautafeln der jüngsten Ausstellung des Museums der Polnischen Kinder – Opfer des Totalitarismus mit dem Titel „Sie vertreiben und töten uns. Die Schicksale der Kinder von Zamojszczyzna zum 80. Jahrestag der Aktion Zamość“.
Am 10. August 2023 fand in der Galerie „Okno na Kulturę” in der ul. Krakowskie Przedmieście 17 die Vernissage der Ausstellung „Sie vertreiben und töten uns. Die Schicksale der Kinder von Zamojszczyzna zum 80. Jahrestag der Aktion Zamość“ statt. Die von den Historikern des Museums vorbereitete Ausstellung ist Teil der Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag der Vertreibung der polnischen Bevölkerung aus der Region Zamojszczyzna.
– Seit dem Ende der Aktion Zamość, die von den deutschen Besatzern durchgeführte Massenvertreibungsaktion aus der Region Zamojszczyzna, sind 80 Jahre vergangen. Es wird geschätzt, dass von den 110 Tsd. Polen, die von der Vertreibung betroffen waren, etwa 30 Tsd. Kinder waren. Fast 10 Tsd. Kinder starben und fast 5 Tsd. wurden germanisiert. Gerade ihnen widmet das Museum der Polnischen Kinder – Opfer des Totalitarismus seine neueste Ausstellung mit dem Titel „Sie vertreiben und töten uns. Die Schicksale der Kinder von Zamojszczyzna zum 80. Jahrestag der Aktion Zamość“. Indem die Historiker des Museums Dokumente, Berichte und Fotografien heranziehen, die von den deutschen Verbrechen in der Region Zamojszczyzna zeugen, erweisen sie den jüngsten Opfern der Vertreibung die gebührende Ehre und versuchen, die Erinnerung an ihr Leid und ihr dramatisches Schicksal, das eines der tragischsten Ereignisse des Zweiten Weltkriegs darstellte, aufrechtzuerhalten– so Dr. Ireneusz Piotr Maj, der Direktor des Museums der Polnischen Kinder – Opfer des Totalitarismus.
Die neueste Ausstellung des Museums in der Warschauer Galerie wird bis zum 1. September 2023 zu sehen sein.
Die Schautafeln der Ausstellung und der Katalog wurden in drei Fremdsprachen erstellt: Deutsch, Englisch und Ukrainisch. Die Materialien sind auf der offiziellen Website des Museums unter der Registerkarte „Ausstellung“ verfügbar. Die Unterseite ist über einen QR-Code zugänglich, der sich auf der ersten Schautafel der Ausstellung befindet.