back...Tag des Gedenkens an die Opfer der Vernichtung von Menschen mit Psychischen Störungen im Gebiet des besetzten Polens während des Zweiten Weltkriegs
Am 22. September begehen wir zum ersten Mal den Tag des Gedenkens an die Opfer der Vernichtung von Menschen mit Psychischen Störungen im Gebiet des besetzten Polens während des Zweiten Weltkriegs,der vom Sejm der Republik Polen zum Gedenken an Menschen eingerichtet wurde, die bei der kriminellen Aktion des deutschen Besatzers, der sogenannten Aktion T4, ums Leben kamen.
Am 22. September 1939 wurde eine massive Euthanasiekampagne gegen Patienten der Psychiatrischen Klinik in Kocborów gestartet. Bereits am 15. September 1939 begannen jedoch Massenmorde an Menschen mit Behinderungen am Psychiatrischen Institut der Woiwodschaft in Owińska und im Fort VII in Poznań.
Die Aktion T4, die ihren Namen von der Adresse des Büros der die Aktion beaufsichtigenden Kanzlei – Tiergartenstraße 4 in Berlin - erhielt, zielte darauf ab, Menschen zu eliminieren, die nach der Eugenikpolitik des Dritten Reiches für die Gesellschaft nutzlos waren. Sie richtet sich an Menschen mit Behinderungen, sowohl mit physischen als auch mit psychischen Störungen, die als erste zum Opfer fielen. Die Kranken wurden in ihren Nahrungsrationen eingeschränkt und erhielten Medikamente, die ihren Zustand verschlechterten. Die Hinrichtungen wurden durch Erschießen oder Vergasen in speziell dazu hergerichteten Lastwagen durchgeführt.
1941 wurde die Aktion auf die Beseitigung körperlich behinderter Menschen ausgeweitet und in den Vernichtungslagern umgesetzt. Dort wurden sogleich bei der Ankunft Gefangene ausgewählt und die Kranken in die Gaskammern geführt.
Schätzungen zufolge wurden zwischen 1939 und 1945 circa 200.000 behinderte Menschen ermordet.
Auch Kinder kamen bei der verbrecherischen Aktion T4 ums Leben. Eines der bekanntesten Zentren für Kinder in Polen ist das Krankenhaus für Geistes- und Nervenkranke in Lubliniec, wo zwischen 1942 und 1944 circa 200 Kinder polnischer und deutscher Staatsangehörigkeit aus Schlesien durch Verabreichung tödlicher Dosen von Luminal ermordet wurden.
In der Region Łódź wurde die Aktion T4 in der Psychiatrischen Klinik in Kochanówka in Łódź, einer Unterkunft für psychisch Kranke der jüdischen Gemeinde in der ul. Wesoła und im Krankenhaus in Warta durchgeführt. Insgesamt wurden zwischen März 1940 und Dezember 1942 circa 1.473 Menschen, hauptsächlich Juden, durch Vergasung ermordet.
Quelle: Privatarchiv Anna Dudeks