back...„Pfadfindergedenkkreis zur Erinnerung an den Warschauer Aufstand“
„Serce w plecaku“ [„Das Herz im Rucksack“, Anm. d. Übers.], „Warszawskie dzieci“ [„Warschauer Kinder“, Anm. d. Übers.] und „Marsz Mokotowa“ [„Mokotowa-Marsch“, Anm. d. Übers.] sind nur einige der patriotischen Lieder, die man während des Konzerts mit dem Titel „Pfadfindergedenkkreis zur Erinnerung an den Warschauer Aufstand" hören konnte. Die Veranstaltung wurde Barbara („Basia“) Nazdrowicz gewidmet, einer Meldegängerin des Warschauer Aufstands und Pfadfinderin der 6. Warschauer Pfadfinderinnengruppe. Das Konzert findet am 19. September dieses Jahres um 18.00 Uhr in der Aula der Wyższa Szkoła Sztuki i Projektowania [der Hochschule für Kunst und Design, Anm. d. Übers.] in der ul. Targowa 65 in Lodz statt.
Am 19. September 2023 jährte sich zum 79. Mal der Todestag von Barbara Marta Nazdrowiczówna, einer 15-jährigen Meldegängerin des Warschauer Aufstands und Pfadfinderin der 6. Warschauer Pfadfinderinnengruppe. In diesem Zusammenhang organisierten die 59. Lodzer Pfadfinderinnengruppe „Rodzina” [„Familie”, Anm. d. Übers.], die nach Barbara Marta Nazdrowiczówna benannt ist, und die Wyższa Szkoła Sztuki i Projektowania in Lodz ein Basia gewidmetes Konzert mit dem Titel „Pfadfindergedenkkreis zur Erinnerung an den Warschauer Aufstand“.
– Ich wurde zwei Jahre nach Basias Tod geboren, aber obwohl wir es nicht mehr schafften, uns kennen zu lernen, wuchs ich in ihrem Schatten auf. In gewisser Weise war ich sogar neidisch auf sie, denn Basias galt bei uns zu Hause als „Heilige“, die ihr Leben für das Vaterland gab. Vielleicht ist das der Grund, warum ich im Alter von sieben Jahren meinen Freunden den Text des Liedes „Czerwone maki na Monte Casino“ [„Roter Mohn am Monte Casino“, Anm. d. Übers.] zutiefst verschwörerisch beibrachte. Der Tod Basias und ihre Teilnahme am Aufstand hatten einen großen Einfluss auf meine Erziehung. Noch heute bricht mir die Stimme, wenn ich meinen Söhnen von dem Aufstand erzähle– erinnert sich Julitta Nazdrowicz-Woodley, die Schwester von Basia Nazdrowicz.
Während des Konzerts traten die Pfadfinderinnen der 59. Lodzer Pfadfinderinnengruppe „Rodzina”, die nach Barbara Marta Nazdrowiczówna benannt ist, und die Künstlergruppe „Twierdza Pamięć” [„Festung Gedenken”, Anm. d. Übers.] auf.
Das Museum der Polnischen Kinder – Opfer des Totalitarismus - hat die Ehrenschirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen.
Barbara Nazdrowicz, Pseudonym „Wiewiórka” [„Eichhörnchen”, Anm. d. Übers.] (1929-1944), war Schülerin des Privaten Helena-Miklaszewska-Gymnasiums und Lyzeums für Mädchen in Lodz. Nach dem Umzug nach Warschau besuchte sie das Cecylia-Plater-Zyberkówna-Gymnasium, wo sie auch der 6. Warschauer Pfadfinderinnengruppe beitrat. Sie beteiligte sich an einer kleinen Sabotageaktion. Während des Aufstands war sie als Meldegängerin dem Bataillon „Golski” zugeteilt. Sie starb am 19. September 1944. Nach der Exhumierung wurde sie auf dem Alten Friedhof in Lodz beigesetzt. Viele Jahre lang war ihr Grabstein der einzige, der die Inschrift „Warschauer Aufstand” trug.