back...Nationaler Tag des Gedenkens an die Żołnierze Wyklęci (Verstoßene Soldaten)

Am 1. März begehen wir den Nationalen Tag des Gedenkens an die Żołnierze Wyklęci (Verstoßene Soldaten). Dieser Feiertag wurde im Jahr 2011 vom Sejm der Republik Polen eingeführt, um die Verschwörerinnen und Verschwörer des polnischen antikommunistischen Untergrunds zu feiern.
Genau am 1. März 1951 wurde an sieben Mitgliedern des IV Zarządu Głównego Zrzeszenia „Wolność i Niezawisłość” (Vierter Hauptvorstand der Vereinigung „Freiheit und Unabhängigkeit”), darunter ihr Vorsitzender, Oberstleutnant Łukasz Ciepliński alias Pług, im Gefängnis in der ul. Rakowiecka in Warschau die Todesstrafe vollstreckt.
Nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen in Polen und dem Ende des Zweiten Weltkriegs setzte Josef Stalin in unserem Land eine ihm unterwürfige kommunistische Regierung ein, die die Befehle aus Moskau akribisch ausführte. In Anbetracht dieser Situation blieben einige Soldaten des antideutschen Untergrunds weiterhin konspirativ tätig. Andere, denen Festnahme und langjährige Haft drohte, sahen sich gezwungen unterzutauchen und „gingen in den Wald”. Die antikommunistischen Organisationen vermehrten sich: die Organisation „NIE”, die Delegatura Sił Zbrojnych na Kraj (Delegation der Streitkräfte für Polen), die Zrzeszenie „Wolność i Niezawisłość” (Vereinigung „Freiheit und Unabhängigkeit”), die Narodowe Zjednoczenie Wojskowe (Nationale Militärunion), die Armia Krajowa Obywatelska (Bürgerliche Heimatarmee), die Ruch Oporu AK (Widerstandsbewegung der Heimatarmee), die Konspiracyjne Wojsko Polskie (polnische Verschwörungsarmee).
Es wird geschätzt, dass etwa 120 bis 180 Tausend Menschen im antikommunistischen Untergrund tätig waren und über 20 Tausend Partisaninnen und Partisanen den Waldeinheiten angehörten. Unter ihnen befanden sich rund 11 Tausend junge Menschen im Alter von 14 bis 21 Jahren, die in Jugendorganisationen tätig waren. Schätzungen zufolge wurden 8,6 Tausend Verschwörerinnen und Verschwörer im Kampf getötet und fast 80 Tausend Menschen verhaftet, 2,5 Tausend Todesurteile wurden vollstreckt. Viele Verurteile starben in Gefängnissen und Lagern. Einer der letzten Żołnierze Wyklęci (Verstoßene Soldaten), Józef Franczak alias Lalek, fiel am 21. Oktober 1963 im Kampf. Dies geschah 18 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
Im Rahmen der kollektiven Verantwortung wurden auch ganze Familien der Wyklęci (Verstoßene) und sogar ihre Kinder unterdrückt. Janusz Niemiec, der Sohn von Antoni und Janina Żubryda, wurde im Alter von wenigen Jahren verhaftet und „wegen Kollaboration mit der Żubryd-Bande” inhaftiert.
Stanisław Wnorowski wurde in der Todeszelle des Schlosses Rzeszów geboren, seine Mutter Alicja wartete dort auf die Vollstreckung des Urteils für die Weitergabe geheimer Informationen an den Unabhängigkeitsuntergrund. Noch Jahre später wurden die Kinder der Wyklęci (Verstoßene) als „Banditenkinder” behandelt und durften weder studieren noch Arbeit finden.
