back...Heute feiern wir den 78. Jahrestag des Warschauer Aufstandes
Untertitel: Im Zusammenhang mit dem heutigen Jahrestag des Ausbruches des Warschauer Aufstandes möchten wir an die Geschichten der Kinder – der jungen Gefangenen in der Przemysłowa-Straße erinnern, deren dramatische Schicksale sich auf unterschiedliche Weise mit dem Los der kämpfenden Hauptstadt verflochten haben.
Adam Piotr Dzięgielewski, geb. 15. Juni 1930 in Włocławek. Er erinnert sich, dass er im Dezember 1942 in Warschau für das Austragen der Untergrundzeitungen verhaftet wurde. In dem Polen-Jugendverwahrlager Litzmannstadt wurde er zur Verrichtung der schwersten Arbeiten gezwungen, die u.a. mit der Härtung des Lagergeländes zusammenhingen. Er unternahm einen misslungenen Fluchtversuch, wofür er sehr hart bestraft wurde. Im Jahr 1943 oder 1944 ist er an Typhus erkrankt und überstand auch eine Hirnhautentzündung. Nachdem er in eines der Lodscher Krankenhäuser gebracht wurde, soll ihm das Krankenhauspersonal eine Flucht und Rückkehr nach Warschau ermöglicht haben. Er erinnert sich, dass er während des Warschauer Aufstandes die Funktion eines Meldegängers innehatte und dabei verletzt wurde.
Bernard Adamczyk, geb. 7. August 1928 in Krakau. Er wurde im Jahr 1942 verhaftet. Endgültig ist er im Jahr 1943 in das Lager für polnische Kinder in Łódź (Polen-Jugendverwahrlager Litzmannstadt) eingewiesen worden. Infolge seines Aufenthaltes im Lager verschlechterte sich sein gesundheitlicher Zustand (er überstand u.a. Typhus, litt an Erfrierungen und an Trachom). Der Bruder von Bernard starb im Warschauer Aufstand.
Jan Krakowski, geb. 18. August 1927 in Przasnysz. Er wurde Anfang 1943 in Krakau verhaftet und wurde nach etwa zwei Monaten im Lager in der Przemysłowa-Straße inhaftiert. In dem Polen-Jugendverwahrlager erkrankte er an Typhus und an Trachom und litt an Geschwüren am Körper. Im Moment des Verlassens des Lagers, im Juli 1944 soll er nur noch 29 kg gewogen haben. Er ging nach Warschau zu seiner Mutter, und dann nach Chrzanów bei Warschau, wo er erneut durch die Deutschen festgenommen und zur Arbeit beim Ausheben von Schützengräben geschickt wurde. Er verließ diese Arbeiten auf eigene Faust und hielt sich bis zum Moment des Rückzugs der Deutschen versteckt.
Zdzisław Zieliński, geb. 20 Juli 1932 in Warschau. Er wurde gemeinsam mit seiner älteren Schwester Zofia (geb. 29. März in Warschau) festgenommen. Die Kinder wurden bei einer Straßenrazzia im Jahr 1943 ergriffen. Schlussendlich wurden sie in das Polen-Jugendverwahrlager Litzmannstadt eingewiesen. In dem Lager litt Zdzisław an Erfrierungen und an Trachom und wurde bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen. Zofia blieb in der Przemysłowa-Straße bis zur Flucht der deutschen Belegschaft aus dem Lager im Januar 1945. Zdzisław ging im Jahr 1944 nach Warschau, und kehrte zwei Wochen vor dem Ausbruch des Aufstandes zu seiner Familie zurück. Während des Aufstandes wurde der Familienvater – Michał gefangengenommen und nach Deutschland deportiert. Nach dem Fall von Warschau sollten auch die vier Brüder der Mutter von Zdzisław: Józef, Feliks, Franciszek und Michał Figiel festgenommen und erschossen worden sein.