back...Feierliche Gedenkveranstaltungen zum 79. Jahrestag des Endes des Lagerbetriebs an der ul. Przemysłowa
Nach der Flucht der Lagerbesatzung an der ul. Przemysłowa blieben circa 800-900 Kinder zurück, die bald unter anderem von Lodzer Familien vor Ort aufgenommen wurden. Einige der Kinder versuchten auf eigene Faust, ihre Elternhäuser zu erreichen, die oft Hunderte von Kilometern entfernt waren. Leider kam es vor, dass sie am Zielort niemanden von ihren Nächsten vorfanden, denn einige von ihnen waren in deutschen Lagern oder Gefängnissen gestorben oder noch nicht von ihrem Transport zur Zwangsarbeit tief ins Reich zurückgekehrt – sagte Dr. Ireneusz Piotr Maj, der Direktor des Museums der Polnischen Kinder – Opfer des Totalitarismus, anlässlich der Gedenkveranstaltungen zum 79. Jahrestag der Einstellung des Lagerbetriebs an der ul. Przemysłowa.
Am 18. Januar 2024 begingen wir in Lodz am Denkmal für das Märtyrertum der Kinder, dem sogenannten Gebrochenen Herzen, den Jahrestag der Betriebseinstellung des deutschen Konzentrationslagers für polnische Kinder an der ul. Przemysłowa in Lodz.
„Als die Nazis aus dem Lager flohen, strömten auch wir sofort in die Stadt, und eine Menschenmasse strömte auf die Straße in der Nähe des Lagers. Ich und ein anderer Junge wurden von einer Frau mitgenommen, die in der Nähe wohnte [...] Als sie uns einen Tee zu trinken gab, dachten wir, wir würden Honig trinken. Nach ein paar Tagen gingen wir zum Lagergelände, um nachzusehen. Zuerst wollte ich mein Foto suchen, aber dort lagen alle Fotos auf dem Boden verstreut. Wer immer es gefunden hat, hat es mitgenommen, aber wir haben nicht allzu lange gesucht [...] wir sind nach oben gegangen, um uns umzuziehen und etwas zu essen. Nachdem wir einige Wochen bei dieser Frau verbracht hatten, fuhren wir in unsere Heimatstadt Welun”– heißt es in dem Bericht von Jan Jaskot, einem ehemaligen Häftling des Lagers.
Im Rahmen der Gedenkveranstaltungen findet am 19. Januar dieses Jahres um 13:00 Uhr am Sitz des Museums der Polnischen Kinder – Opfer des Totalitarismus, in der ul. Piotrkowska 90 in Lodz ein Treffen zwischen Schülerinnen und Schülern aus Lodz und einer außergewöhnlichen Zeitzeugin, Frau Barbara Paciorkiewicz, statt.