back...78. Jahrestag der Schließung des Lagers an der Przemysłowa
In den letzten Tagen des Lagers hatten wir große Angst. Wir hatten Angst, dass die Deutschen uns töten würden, also versteckten wir uns unter den unteren Pritschen (...). Als ich am letzten Tag nach dem Aufwachen nach draußen ging, bemerkte ich, dass es auf dem Lagergelände keine Wachen gab - erinnerte sich Henryk Łyszkowicz, ein ehemaliger Häftling des Lagers an der ul. Przemysłowa, in einem Interview mit Dr. Ireneusz Piotr Maj, dem Direktor des Museums.
Heute ist der 78. Jahrestag der Öffnung der Tore des deutschen Konzentrationslagers für polnische Kinder an der ul. Przemysłowa in Lodz. Anlässlich des Jahrestages legten der Direktor des Museums, Vertreter der Stadtverwaltung, eine Delegation der Szkoła Podstawowa nr 81 im. Bohaterskich Dzieci Łodzi [der Grundschule Nr. 81 der Heldenhaften Kinder von Lodz, Anm. d. Übers.], und Barbara Sawicka, die Tochter von Stefan Marczewski, einem ehemaligen Häftling des Lagers, Blumen nieder und zündeten symbolische Kerzen am Pomnik Martyrologii Dzieci [am Denkmal für das Märtyrertum der Kinder, Anm. d. Übers.], dem so genannten Pęknięte Serce w Łodzi [dem Gebrochenen Herzen in Lodz, Anm. d. Übers.], an. Auf diese Weise wurde den kleinen Häftlingen des Lagers an der Przemysłowa gedacht.
- In den letzten Tagen des Lagers hatten wir große Angst. Wir hatten Angst, dass die Deutschen uns töten würden, also versteckten wir uns unter den unteren Pritschen (...). Als ich am letzten Tag nach dem Aufwachen nach draußen ging, bemerkte ich, dass es auf dem Lagergelände keine Wachen gab – sagte Henryk Łyszkowicz bei seinem ersten Treffen mit dem Direktor des Muzeum Dzieci Polskich – ofiar totalitaryzmu [des Museums der Polnischen Kinder – Opfer des Totalitarismus, Anm. d. Übers.].
Im Rahmen der Gedenkveranstaltungen hielt Dr. Andrzej Janicki, der Leiter der Dział Zbiorów Muzeum [der Sammlungsabteilung des Museums, Anm. d. Übers.], in der Wojewódzka Biblioteka Publiczna im. Marszałka Józefa Piłsudskiego [der öffentlichen Marschall-Józef-Piłsudski-Woiwodschaftsbibliothek, Anm. d. Übers.] einen Vortrag mit dem Titel „Niezwykła Polska Rodzina. Losy Gertrudy Nowak - dziecka z obozu na Przemysłowej” [„Eine ungewöhnliche polnische Familie. Die Schicksale der Gertruda Nowak – eines Kindes aus dem Lager an der Przemyslowa”, Anm. d. Übers.]. Eine zuletzt erschienene Publikation von Mitarbeitern des Museums mit dem gleichen Titel basiert auf einer Personenaktenmappe, die eine junge Insassin mitnahm, als sie das deutsche Konzentrationslager für polnische Kinder in Lodz verließ.